Unterbrechung der Grenzgänge bis 2015

von Gertrude Reinisch (Kommentare: 0)

Unsere letzte Wanderetappe begann in Ammerwald und endete am Plansee. Am 30. September setzten wir uns dann noch einmal auf die Räder und fuhren vom Plansee zur Zugspitzbahn, über den Eibsee und wieder zurück – mit 72 km und 1330 Höhenmeter bergauf – noch ganz ordentlich, aber auch wunderschön.

In den 4 Monaten, die wir unterwegs waren, haben wir unser geplantes Pensum von etwa 3200 km und 120.000 Hm erreicht. Leider sind wir wegen des schlechten Wetters nicht bis nach Salzburg gekommen. Aber 2015 geht’s im Juli wieder weiter. Die Zugspitze wird unsere erste Etappe sein!

Fotos dazu auf https://www.facebook.com/grenzgaenge2014?ref_type=bookmark   http://andreaindrich.wordpress.com/

Warum wir in 4 Monaten nicht fertig geworden sind:
1) Die Streckenlänge unserer Etappen ist vorläufig noch auf unserem Livetracker zu verfolgen: https://spotwalla.com/tripViewer.php?id=9876535f57e4863c9
2) Durch den vielen Regen verwandelten sich die meisten Steige in Bäche, Schlammrutschen oder Sümpfe. Die vielen ausgesetzten Stellen waren mehr als heikel! An ein zügiges Gehen war nicht zu denken. Wir waren jeden Tag froh, unser Ziel unverletzt zu erreichen!
3) Wegen Sturm und Schneefall mussten wir manchmal längere Umwege in Kauf nehmen. Das schlechte Wetter abzuwarten war nicht möglich, da es meist tagelang anhielt.
4) Die auf unseren Karten eingezeichneten und digital geplanten Steige stimmten immer wieder nicht mit der Realität überein, weil Wegänderungen den Kartographen oft nicht bekanntgegeben werden. Ohne Navi hätten wir uns bei dem schlechten Wetter nicht zurechtgefunden. Allerdings sind die teuren Karten, die von den Navis zur Verfügung gestellt werden, mit Abstand die schlechtesten – viele Wege, Straßen,  Ortschaften, Flüsse und Seen sind gar nicht eingezeichnet. Selbst die meisten  Straßenkarten sind genauer!
5) Trotz all dieser Schwierigkeiten folgten wir den grenznächsten Wegen und kürzten auch nicht ab, als uns klar wurde, dass wir Salzburg so nicht bis Ende September erreichen würden.
 
Warum wir die schönen Herbsttage nicht mehr nützen:
1) Christine muss seit Anfang Oktober wieder arbeiten!
2) Viele Berghütten sind seit Ende September zu!
3) Das schöne Wetter kommt um 3 Monate zu spät! Über 2000 Metern liegt schon Schnee auf den Felsen, auch der Fönsturm ist an ausgesetzten Stellen problematisch.
4) Wir haben durchgehalten und sind bis zu 8 h in Regen und Schneesturm unterwegs gewesen – dank der guten Ausrüstung, die wir von unseren Sponsoren bekommen haben!
 
Warum wir uns den alpinen Teil für dem Schluss aufgehoben haben:
1) Wir starteten bereits am 31. Mai mit den Rädern in Salzburg und wollten die ganze Runde im Uhrzeigersinn bewältigen. Die hochalpinen Hütten öffnen aber erst Ende Juni!
2) Auf den Bergen an der Südgrenze Österreichs lag der Schnee im vergangenen Winter bis zu 6 m hoch! Selbst im Juli mussten wir noch unendlich viele Schneefelder queren und umgestürzte Bäume überklettern ...
3) Wir wollten die Österreichrunde ohne Unterbrechungen machen und uns den Bergen vom außeralpinen Teil nähern!
 
Warum wir nicht schneller gelaufen/geradelt sind:
Vernünftig planen, das richtige Tempo wählen, das eigene Können und die eigenen Kräfte richtig einschätzen und die dementsprechenden Entscheidungen treffen, um 4 Monate gesund und unfallfrei durchzuhalten, war unsere Herausforderung.
Ein Geschwindigkeitsrekord war nicht geplant, sondern die Dokumentation des Erlebten! Die faszinierenden Landschaften rund um Österreich haben uns magisch angezogen und auch zum Innehalten verleitet, die Wolkenstimmungen, der Himmel über uns, die Natur hautnah, bei jedem Wetter, das Leben in unserem Körper spüren, die Freiheit täglich unterwegs zu sein und unterschiedlichste Menschen kennen zu lernen, auf beiden Seiten der Grenze. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!

 

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